Rio de Janeiro

01-04-2020

Wir landeten früh am Morgen in Rio de Janeiro und bereits im Taxi spürten wir, die Klimaanlage konnte nicht gegen die hier herrschende Hitze und Luftfeuchtigkeit ankommen. Uns beunruhigte das nicht so sehr, standen an der Copacabana und in Ipanema doch uneingeschränkt freie Tage an. Natürlich schaut man sich an Plätzen, die zu den Reise-Sehnsuchtsorten der Welt gehören, besonders um. Bereits auf der Fahrt zum Hotel fuhren wir an Favelas vorbei, die selbst aus einer angemessenen Entfernung ihre Armseligkeit nicht verbergen konnten, sich aber in unmittelbarer Nähe zu recht normalen Wohnblocks befanden. Diese Bilder trafen wir auch in den Touristengegenden wieder an - unermesslicher Reichtum und schreiende Armut dicht beieinander... eigentlich keine Gegend um entspannt Urlaub zu machen, es sei denn, man kann ganz gut einen Teil des Umfeldes ausblenden. Schwierig!



Zu den Touristen Highlights gehört natürlich der Corcovado mit der Christus Statue. Vor vier Jahren habe ich den großen Fehler gemacht und bin der Einschätzung eines Lehrers der Deutschen Schule gefolgt, welcher lautete, man könne hoch laufen. Da ich keine große Lust auf Checkerei hatte und der Zugang zum Berg durch einen Garten erfolgte, der sich wiederum ganz in der Nähe meiner Unterkunft befand, machte ich mich auf den Weg. Beim Verlassen des Gartens wurde an einem Checkpoint mein Wasservorrat kontrolliert und dann mein Name mit meiner Mobil-Telefonnummer in ein Buch eingetragen, welches unter dem entsprechenden Datum wohl alle Besucher auflisten sollte, die sich an diesem Tag für den "Aufstieg" entschieden. Dass ich am frühen Nachmittag die erste und einzige Person auf dieser Seite war, hätte mir zu denken geben sollen, aber man ließ mich ziehen...

Am Anfang ging das noch alles, aber irgendwann war ich kaputt und wollte eine Pause machen. Ich stellte fest, dass immer wenn ich langsamer wurde, irgendwelche super hässlichen Affen näher kamen und wenn ich stehen blieb, sogar anfingen an meinem Rucksack zu zerren. Auf Distanz zu halten waren sie nur dann, wenn man sich bewegte. Irgendwann, ich war schon ziemlich erschöpft und meine Wasservorräte gingen zur Neige, kam ich an einen kleinen Felsvorsprung, an dem man sich mit Hilfe einer Kette hoch ziehen musste. Leider rutschte ich ab und verletzte mich am Schienbein. Irgendwie habe ich es hoch geschafft, sah dann aber, dass die unzähligen Fliegen, die sich sofort auf der Wunde am Bein tummelten, Eier abgelegt hatten. Die ließen sich nicht so einfach entfernen und ich dachte darüber nach, umzukehren. Ich war aber bereits länger unterwegs, als die Dauer des gesamten Aufstiegs prognostiziert wurde. Ich entschied mich weiter zu gehen und kam plötzlich an einen Weg, auf dem eine Zahnrad-Bahn entlang fuhr, die Besucher zur Statue brachte. Ich sehe noch heute, damals kam es mir wie eine Fatamorgana vor, die frisch geföhnten Haare der Touris im Wind fliegen und die Flip Flops an deren Füßen. Ich muss ausgesehen haben wie ein Waldschrat - verschwitzt und verkratzt.

Kurz darauf war ich am Eingang des Areals der Statue angekommen und... wurde nicht rein gelassen! Sah ich denn so Sch... aus? Nein, meine Wunde musste erst behandelt werden und dann durfte ich hinein, ich, der Super-Hero...

Na ja, vier Jahre später gehörten auch wir zu den frisch geföhnten und Flip Flops tragenden Touris, die mit der Bahn hoch fuhren. Das ist vielleicht weniger heldenhaft, aber definitiv Kräfte schonender. Ich würde es jedem empfehlen! Diesmal, oben angekommen, offenbarte sich uns ein ebenso atemberaubender Ausblick wie damals. Und auch die Affen waren wieder da ...und eigentlich sehen die gar nicht so hässlich aus!



Insgesamt war Rio auch diesmal wieder eine ambivalente Erfahrung. Arm/Reich ist das eine, wenn man sich aber vor Augen führt, wer da seit geraumer Zeit dieses riesengroße Land regiert, wird es einem - erneut - Angst und Bange!

Unsere Touristen-Highlights sind die Portugiesische Bibliothek und das Cafe Colombo. In Erinnerung bleiben uns auch die freundlichen Gesichter und die spontanen Tanzeinlagen der Brasilianer, sobald aus irgendeiner Ecke Musik ertönt. "Musik im Blut" haben, bekommt in Rio eine ganz greifbare Dimension. Und auch mit einem kulinarischen Tipp können wir aufwarten, ganz einfach und lecker "Hähnchen vom Grill"...

Dass wir Rio gen Sao Paulo zunächst mit einer Flugabsage, dann aber (und da hat uns Latam richtig super unterstützt [wäre eine geeignete Lehrstunde für Lufthansa gewesen]) auf einen etwas späteren Flug umgebucht wurden, wisst Ihr ja schon. Fünf Tage Rio waren definitiv mehr als genug - jetzt konnte was Neues kommen... und Weihnachten rückt auch immer näher...!!!



Bogota

01-01-2020

Alles Gute zum neuen Jahr...!!!


Aber im Grunde sind wir ja (blogmäßig) noch in Cali... und reisen jetzt ein drittes Mal nach Bogota. Der Flughafen kommt uns langsam wie unser zweites Wohnzimmer vor und diesmal hat auch die Abholung familiären Charakter. Prof. Dr. Tatjana Louis, die Initiatorin der Veranstaltung am 8. November in der Universidad de Los Andes, holte uns ab und nahm uns mit nach Hause. Wir verbrachten das Wochenende mit ihr, ihren 2 Kindern, ihrem kolumbianischen Ehemann, Hund, Katze (ach nein... die nicht) und familiären Ritualen. Es war wunderbar! Wir hörten aber auch bewegende Familiengeschichten... Wir lernten das Land, die Stadt und die Menschen somit noch einmal aus ganz privater Sicht kennen. Die Ausgangssperre war inzwischen aufgehoben worden und wir konnten einen Ausflug ins Umland von Bogota unternehmen. Das hätte man vor Jahren auf keinen Fall getan, da die Gefahr von der Farc oder Paramilitärs entführt zu werden oder in die Fänge des Militärs zu geraten, stets virulent war. Auch heute ist das "noch nicht so ganz ohne", aber wir waren uns sicher, dass Tatjana uns beschützen würde. Auf diesem Ausflug erfuhren wir viel über die Geschichte, aber vor allem über die Natur und die Kultur des Landes. Der Höhepunkt war der Besuch von Guatavita, einem naturbelassenen Kratersee. Hier opferten Indigene ihren Göttern und die Konquistadoren vermuteten das legendäre Eldorado. Sie versuchten eine Wand des Kraters zu sprengen um nach Ablaufen des Wassers an das riesige Goldvorkommen zu gelangen. Das hat nicht so ganz geklappt... das Loch in der Wand ist heute noch sichtbar, der See aber ist auch noch da, na ja und der Goldschatz wahrscheinlich immer noch auf dem Grund des Sees. 



Nach drei schönen und erholsamen Tagen zogen wir noch einmal um und wohnten diesmal im historischen Zentrum der Stadt. Außer einer Uni-Veranstaltung hatten wir frei und konnten nun die Stadt auf eigene Faust erkunden. Wir besuchten das Botero-Museum und das Goldmuseum und schlenderten bei sommerlichen Temperaturen durch die Gegend. 



Uns fielen sowohl die immense Polizeipräsenz in der Stadt auf, als auch die Schutzwände und -vorrichtungen vor den Gebäuden. Es war unschwer zu erkennen, dass die nächste Ausschreitung erwartet wurde. 


Geschichte und Gegenwart liegen wie immer dicht beieinander und so haben wir auch die Gedenkstätte "Centro de la Memoria, Paz y de la Reconciliacion" besucht - waren allerdings sehr enttäuscht davon, denn das Hauptgebäude war ein leerer Cubus. Aber vielleicht ist das ja gerade auch das "Programm"... der Cubus muss noch mit Erinnerung gefüllt werden... bietet aber tatsächlich keinen Platz dafür! Ansprechpartner zur Klärung dieser Fragen oder Hinweise dazu konnten wir leider nicht finden.

Von dieser enttäuschenden Erfahrung haben wir uns allerdings erholt und haben den Weihnachtsmarkt der deutschen Gemeinde in San Mateo besucht, wo wir auch schon bei unserem ersten Besuch in Bogota überaus freundlich von der Pfarrerin Christhild Grafe und ihrem Ehemann empfangen wurden.


Wir fühlten uns zu keinem Zeitpunkt unsicher in Bogota und verließen die Stadt mit dem Gefühl, viel über Land und Leute kennengelernt zu haben... aber bei weitem noch nicht genug, so dass wir planen zurückzukommen, sobald sich die Gelegenheit dazu ergibt. Alle unsere Ansprechpartner/innen samt Botschaft sind bereits "vorgewarnt"...


Nun wartet der Hochsommer in Rio de Janeiro auf uns...

Buenos Aires - El Calafate

12-27-2019

Ihr Lieben, bevor es mit dem Blog weiter geht (von Cali ging es ein drittes Mal nach Bogota...) möchten wir Euch vom Flughafen auf dem Weg von Buenos Aires nach El Calafat (Patagonien) alles Gute zum neuen Jahr wünschen. Rutscht gut rein und beleibt gesund. Viele Grüße von unterwegs, Harald und Peter

Cali

12-26-2019

Aus West Palm Beach sind wir gut erholt abgereist und der" permanenten" Gefahr, durch Alligatoren schlicht aus unserem ereignisreichen Leben gerissen zu werden, konnten wir trotzen. Jetzt wartete Cali auf uns. Ein Besuch der Deutschen Schule stand auf dem Programm und der Einsatz unserer frisch erlernten Spanisch-Kenntnisse. Dazu ist zu erklären, dass wir vergangenen Sommer begonnen haben spanisch zu lernen. Es ist mitunter einfach schwierig, sich in Lateinamerika mit englisch "über Wasser zu halten" und wir sind so häufig im spanisch-sprechenden Raum unterwegs, dass "Nägel mit Köppen" angebracht schienen. Unsere Spanisch-Lehrerein Pilar ist eine temperamentvolle Kolumbianerin und brachte zur zweiten Unterrichtsstunde bereits ihre Schwester und deren Tochter, die zu Besuch aus Cali in Essen waren, mit. Das war eine fröhliche Runde. Alle zusammen trafen wir uns kurz darauf in Berlin zu einem wahren Gedenkstätten-Marathon und als Dankeschön gab's eine Einladung nach Cali. Soweit so gut, aber Cali stand weder auf unserem Reise-Programm, noch ist die Stadt unkompliziert zu erreichen und zu allem war Bogota terminlich ziemlich angefüllt. Aber man konnte ja trotzdem mal darüber nachdenken...


Die Botschaft erklärte sich bereit, einen Besuch der deutschen Schule in Cali zu unterstützen, die Schule selbst hatte großes Interesse und somit konnten wir auch der Einladung "unserer Kolumbianerinnen" folgen. Die Freude darüber war groß, sie holten uns vom Flughafen ab und brachten uns zum Hotel. Auf dem Weg dorthin wurden wir mit dem eigens für uns ausgearbeiteten privaten Besucherprogramms vertraut gemacht. Das war schon ein verheißungsvoller Start in das Cali-Abenteuer. 


Aber zunächst ging es an die Pflichterfüllung. 9.30 Uhr wurde ich an der Schule erwartet und die Fahrt vom Hotel dorthin war mit 30 Minuten angegeben. Der Hotelier empfahl 6.00 Uhr loszufahren, da ab spätestens 7.00 der Streik losgehen würde und dann nichts mehr ginge. Ich konnte ihn überreden, das Taxi für 6.30 zu bestellen und wir waren 7.00 Uhr in der Schule. So früh war ich noch bei keinem Termin vor Ort. Es erwies sich aber durchaus als vorteilhaft. Die Streiks in Kolumbien legenden ganzen öffentlichen Verkehr lahm. Es wurde sogar eine Ausgangssperre verhängt, da in der Vergangenheit die Gewalt militanter Demonstranten, die nichts mit den berechtigten und friedlichen Protesten zu tun haben, einen unermesslichen Schaden anrichteten. Von dieser Maßnahme wurde zuletzt in den 70er Jahren Gebrauch gemacht - in den Hochzeiten des Bürgerkrieges und der Auseinandersetzungen zwischen Farc, Paramilitärs und staatlichem Militär, welche unermessliches Leid über die kolumbianische Bevölkerung brachten und ein bis heute nicht überwundenes nationales Trauma darstellt, was letztlich den sehr hoffnungsvoll in Gang gekommene Friedensprozess fragil macht. Also die Streiks, denen in Bogota zwei Menschen zum Opfer fielen, sind nicht zu unterschätzen. Wir haben sie während unseres Kolumbienaufenthalts nicht unmittelbar erlebt. Das sollte sich spätestens in Chile ändern...


Dennoch war es gut, so früh an der Schule zu sein, denn ab 7.00 Uhr ging nichts mehr. Die Zeit bis zum Beginn meiner beiden Veranstaltungen wurde damit überbrückt, dass wir zunächst zum Frühstück eingeladen wurden, eine Führung durch die Schule bekamen und uns mit den beiden am Projekt beteiligten deutschen Lehrern sowie dem Interimsschulleiter (die Schule ist seit geraumer Zeit "führungslos") über die Situation in Kolumbien und die Rolle der deutschen Schule austauschten. Das war höchst aufschlussreich. So war zu erfahren, dass ein Verlassen der Stadt auf dem Landweg immer noch keineswegs ungefährlich ist, da sich militante Gruppierungen (Absplitterungen der Farc, der Paramilitärs und anderer einflussreicher „Gruppierungen“) nach wie vor staatlicher Kontrolle entziehen und auch Entführungen passieren können. Nun, wir hatten nicht vor Cali zu verlassen. Dennoch trifft es eine Aussage über die Sicherheitslage in diesem Land.



Dann ging es in die Schulklassen, zwei Veranstaltungen mit Schülern der 10. und 12. Klassen. So engagiert, wie die verantwortliche Lehrerein Frau Beuvink und deren Kollegen waren, so engagiert waren auch Ihre Schüler. Es fand ein reger Austausch über Gesellschaft,Weltpolitik und Gesellschaftsordnungen statt, na ja und es kam eben auch die Einschätzung der Schüler zum Ausdruck, dass Demokratie weltweit an ihre Grenzen kommt und der Kapitalismus/Neoliberalismus zu viel Ungerechtigkeit zutage fördert und vielleicht andere Modelle kommen müssen. In einem demokratischen Land wie Kolumbien,welches in eklatantem Maße von Ungerechtigkeit und Arm-Reich-Dichotomie geprägt ist, eine nicht unnnachvollziehbare Einschätzung…



In der Schule wurden Harald und ich wie Staatsgäste behandelt und der Abschluss war ein wunderbares Mittagessen. Ich sehe noch die vier Lehrer bei der Verabschiedung am Auto stehen,die uns beim Verlassen der Schule freundlich nachwinkten. Das war sehr berührend und hat diesen Schulbesuch zu einem unvergesslichen gemacht. Er stimmte uns aber durchaus auch nachdenklich.


Dann war das Erkunden der Stadt dran. Unsere beiden Begleiterinnen, Sandra und Maria Paula, gaben sich alle Mühe uns einen Einblick in das Stadtleben zu geben. Wir schlenderten über Märkte, die eine unermessliche Fülle frischer Produkte, vor allem Obst und Gemüse (in Kolumbien gedeiht wegen des gemäßigten und gleichbleibenden Klimas so ziemlich alles),offenbarten. Wir lernten das wunderbare kolumbianische Essen kennen und hörten Salsamusik. Wir erfuhren, dass Cali die Stadt des Salsa ist – dem Vernehmen nach wurde der Tanz sogar dort erfunden.




Paula Maria ist eine 16jährige Schülerin und sie erklärte uns noch einmal aus ihrer Sicht die Situation in Kolumbien. Dazu  nahm sie uns in ein Museum für kolumbianische Geschichte mit, in dem Fotos vom Bürgerkrieg zu sehen waren. Allein die Kraft der Bilder hinterließ einen tiefen Eindruck und machte deutlich, wie sehr die kolumbianische Bevölkerung unter dem jahrzehntelangen Konflikt gelitten hat und noch leidet, denn die tausenden Entführten kehrten größtenteils nicht mehr in ihre Familien zurück, von der Zahl der Todesopfer ganz zu schweigen.



Salsa und Bürgerkrieg – eine ambivalente Mischung… das wird noch dadurch gesteigert, dass man zahllose venezuelanische Flüchtlinge auf den Straßen sieht, die dort vom Betteln leben. Vor diesem Hintergrund sehe ich in unserem Land immer weniger Grund zur Klage. Die Kolumbianer zeigen ein Höchstmaß an Verständnis und Aufnahmebereitschaft, auch wenn der Staat nicht viel tun kann bzw. tut…


Washington - Virginia - West Palm Beach

12-22-2019

Mit vielen unvergesslichen Eindrücken verließen wir am 17. November Boston und flogen nach Washington. Dort waren wir zwei Tage bei einem Paar zu Gast, die eine Produktionsfirma betreiben und seit Anfang des Jahres an einem Dokumentarfilm über Geheimdienste und deren Überwachungsmechanismen  arbeiten. Ich habe sie über das Jahr hinweg zu verschiedenen Gedenkstätten und Museen begleitet, die das DDR-Überwachungsregime reflektieren, habe Interviews mit Protagonisten der "DDR-Aufarbeitungs-Szene", aber auch mit Stasi-IM´s sowie hochrangigen Vertretern dieser Behörde geführt. Zu allem Überfluss haben wir auch noch Erfahrungen mit PEGIDA gemacht. Alles super spannend, aber auch emotional und physisch verdammt fordernd und letzteres niederschmetternd.



Mit Jamie und Gabe bin ich darüber zusammengewachsen und es ist eine echte Freundschaft entstanden. In Washington wurde weiter gedreht, es gab aber auch die Gelegenheit für ganz private Unternehmungen. So fuhren wir zum Capitol, wo gerade über das Impeachment beraten wurde - ist schon verrückt so dicht an einem Ort zu sein, wo hochrangige Politiker darüber befinden, wie mit einem Verrückten umzugehen ist und die ganze Welt mit Spannung zusieht...???!!! - haben gemeinsam gekocht und Tennis gespielt. Das war irgendwie sehr schön. Auf den Dokumentarfilm, der 2021 auf Netflix zu sehen sein wird (zu sehen sein soll - ich hoffe, das wird kein "Hajali-Ding") bin ich super gespannt.




Am 19. hieß es wieder Sachen packen und nach einem gemeinsamen Lunch sollten wir zum Bahnhof gebracht werden. Das erfuhren wir aber erst nach dem Lunch. Jamie verließ uns kurz zuvor um einen Termin wahr zu nehmen... na ja, und mit ihr verließen uns auch unser Gepäck und zwar in die entgegengesetzte Richtung des Bahnhofes. Das Resultat: Zug verpasst, mitten in der Nacht in Virginia Beach angekommen, kurzer Schlaf, frühmorgens Job...


Die Wesleyan University in Virginia Beach ist eine moderne Universität, erbaut in den 70ern, die über bemerkenswerte Ressourcen verfügt - Gebäude, Equipment, Bibliotheken usw. - eine Elite-Universität sozusagen. Im Rahmen von drei Veranstaltungen hatte ich aber sehr wohl das Gefühl, dass die Studenten sich ihrer privilegierten Situation bewusst sind. Sie haben sich über den Besuch aus Deutschland gefreut, waren bestens vorbereitet und haben interessierte, aber auch interessante Fragen gestellt. Nirgens sonst in den USA bin ich so explizit nach meiner Meinung zu Trump gefragt worden... na ja, ich bin ja kein Diplomat und, so gab ich auch zu verstehen, befinden wir uns auf amerikanischem Boden ja wohl "immer noch" in einer Demokratie... dennoch antwortete ich diplomatisch - vor Trump war alles (mal mehr mal weniger, aber durchgängig) besser! Passt doch oder? … die Reaktionen waren eine Mischung aus Zustimmung und Amüsement.



Zeit, ein wenig Stadt und Küstenregion kennenzulernen blieb auch, dank der perfekten Organisation und herzlichen Begleitung unserer Gastgeberin Prof. Dr. Antje Schwennicke, Ihrem Mann und Ihrer Kollegin Kathleen Casey. Der Aufenthalt in Virginia Beach war rundherum Klasse...! ! ! 



Danach machten wir uns auf nach West Palm Beach, wo Haralds Tante, Sommerwetter, Trumps (mittlerweile) Hauptwohnort und Aligatoren auf uns warteten. Mit Haralds Tante verbrachten wir eine schöne Zeit, das Sommerwetter machte den Aufenthalt angenehm, Alligatoren blieben unsichtbar und Trump zog es vor, seinen Truppen in Afghanistan einen Besuch abzustatten - perfect timing…








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